Donnerstag, 28. Mai 2015

A Ring of Fire


Liebe Bergfreunde,

besagter Feuerring ist nicht nur ein Gassenhauer des Man in Black, sondern auch ein populaerer Name fuer die seismologisch aktive Zone in der fast ganz Indoniesen liegt. Das Resultat sind mehr aktive Vulkane in einem Land als auf dem Rest der Welt zusammen. Zwei davon, beide auf Java gelegen, haben wir uns zur Besteigung herausgepickt. 

Den Anfang gemacht hat der Mount Bromo und die erste echte Herausforderung war das Hinkommen. Flug, Bus, Bus und Minibus, letzteren mussten wir nach zaehen Verhandlungen mieten, um nicht stundenlang zu warten bis genug Passagiere beisammen sind.



Gelohnt hat sich die Anreise allemal. Der Bromo liegt umgeben von einem Plateau, dass er sich mit seinen Ausbruechen selbst geschaffen hat. Dafuer hat er zwar mit seiner Spitze bezahlt, aber der Praesentierteller auf dem er jetzt steht war das jedenfalls wert. Die Marschiererei durch diese Wueste ist eigentlich nur ein netter Spaziergang, deshalb haben wir das auch zweimal gemacht. War gut so, denn die zweite Runde, in Dunkelheit zum Sonnenaufgang, hat uns durch die wildeste Nebelsuppe in der wir je geschwommen sind gefuehrt. Oberoesterreich ist nix dagegen! Und ohne die Ortskentniss vom Vorabend haetten wir zum einen den Sternenhimmel verpasst und uns zum anderen im Nebel auf ewig verirrt.


Kann man natuerlich alles auch im Jeep als Tour buchen, aber wie wir alle wissen zaehlen nur selbst bestiegene Berge. Als die Jeeps anekommen sind waren wir denn auch schon wieder am Abstieg.

Da wir schon mal so schoen im Tritt waren, sind wir quasi direkt vom Fuss des Bromo zum naechsten Gipfel weitergefahren. Der Kavah Ijen ist noch ein bisschen aktiver als der Bromo, so dass hier zum Rauchen auch noch Schwefel in Fluessigform aus dem Berg rinnt. Der faengt leicht Feuer und brennt dann, wisst Ihr natuerlich, blau. Sieht bei Nacht ziemlich spektakulaer aus, wovon wir uns ueberzeugen wollten . Dafuer mussten wir dann noch ein bisschen frueher aufstehen, weil wir ja im Finsteren oben sein wollten. Und allein haben wir uns das auch nicht getraut. Gott sei Dank wissen die Javanesen um die verrueckten Touristen, so dass um halb drei in der Frueh schon etliche Guides am Fuss des Berges rumlungern. Von denen haben wir, wie immer, den besten und herzlichsten erwischt.


Das mit dem blauen Feuer hat sich rumgesprochen, weshalb wir nicht die einzigen waren, aber die andern gehen wohl sonst nicht auf Berge, die meissten haben wir jedenfalls irgendwann ueberholt.
Wer uns ueberholt hat, waren einige Einheimische in FlipFlops mit Bastkoerben auf dem Ruecken. Und bevor wir oben waren kamen uns von denen auch schon wieder welche entgegen. Diesmal die Koerbe gefuellt mit ca. 80kg Schwefel in Brocken. Die haben sie im Krater mitten im beissenden Schwefeldampf mit einem Spaten rausgebrochen und dann runterschleppt. 500 Hoehenmeter. 4 Mal am Tag. 30 Jahre lang. Jeden Tag. 4 Euro pro Ladung. Fotografieren wollten wir das nicht, aber vergessen werden wir das sicher nie.

Das Erlebnis, oben zu stehen und mit der beginnenden Tageslicht zu erkennen wo wir da raufgekraxelt sind, war ziemlich unbeschreiblich, aber wir koennen Euch Bilder zeigen.


Zwei Berge waren genug, wir fahren jetzt nochmal tauchen und schauen uns an, was es mit diesem Bali, von dem immer alle reden, so auf sich hat.

Berg Heil,

Tine und Frank 

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