...somewhere at the beach

Liebe Daheimgebliebenen,

eine ereignislose, aber wiederum wunderschoene Zugfahrt hat uns vor ein paar Tagen an den langersehnten Strand gebracht.

Nachdem unser (defizitaeres) Guidebook und alle Menschen die uns unterwegs begegnet sind, vom Paradies gesprochen haben, waren unsere Erwartungen entsprechend hoch und sind dann auch auf den ersten Blick zur Gaenze enttauescht worden.

Wir haben lange gebraucht, eine gemuetliche Unterkunft zu finden. Entweder waren die Betten schon von Moskitos und die Toiletten von Kakerlaken besetzt oder fetttriefende Burger haben die ueberteuerte Poolbar belagert und dicke Amis gefressen. Die Rettung kam ausgerechnet durch einen Italiener, eine Ironie die Frank durchaus nicht verborgen blieb. Besagter Suedlaender hat ein nettes Guesthouse, dass zwar einen Tick ueber unserem Budget liegt, aber immer noch billiger ist als zwei Kinokarten zuhause, und seine Frau kocht fantastisch - eine nette Abwechslung nach einer Woche Curries.

Viel schlimmer, und leider auch durch uns hier und jetzt nicht zu aendern, ist der allgegenwaertieg Zivilisationsmuell, sprich Plastik. Strassengraeben, Abwasserkanaele und eben auch der Strand sind in weiten Teilen ueberfuellt mit Flaschen, Tueten, Muell eben. Wie schon vor zwei Jahren stehen wir oft da und wissen nicht wohin mit unserem Zorn. Irgendwer muesste die Manager von Coca Cola und Nestle zwingen, auf Knien rutschend diesen ganzen Kontinent wieder zu saeubern oder zumindest ein funtkionierendes Sammelsystem einzurichten. 
Wir haben uns fuers Bleiben entschieden und ein paar Tage die ungebrochene Freundlichkeit der Menschen, den (manchmal wirklich tuerkisblauen) Ozean und jeden Abend die Kuehe, die im Sonnenuntergang den Strand entlangziehen geniessen koennen, ohne von einem Ort zum andern zu hasten. 

Tauchen waren wir auch und das an dem bisher schoensten gesehenem Riff ueberhaupt! Nebenher haben wir gelernt dass “waterproof” nicht heisst, dass der Sunblocker nach einer Stunde unter Wasser noch wirkt, sodass  wir ueberall dort, wo kein Neoprenanzug war, jetzt aussehen wie Englaender im Urlaub...

Heute abend werden wir uns mit unserem Gastgeber das Eroeffnungsspiel ansehen und morgen geht es weiter, die Kueste entlang nach Batticaloa, da liegen zwei Wracks die betauchbar sind. Wo dort am Sonntag um halb eins nachts ein Satellitenfernseher aufzutreiben sein wird, darueber darf der Mitautor dieser Zeilen gerade nicht nachdenken, sonst traut er sich nicht weiterzufahren.

Vielen Dank fuer Eure lieben Kommentare, ueber die wir uns sehr gefreut haben. Der Klapperstorch war tatsaechlich einer und die Bedeutung ist vermutlich, dass es dort viele Breitmaulfroesche gibt, der Tip mit der Sonnencreme kam leider zu spaet und die kleine Rote ist schon im Rucksack, allerdings wollen wir zusehen bei der Verkostung.

Bis ganz bald vom naechsten Stop,

Tine und Frank